Therapiebegleithund - was tut der?
Ein Therapiebegleithund ist entsprechend seines Einsatzgebietes ausgebildet und begleitet seinen ebenso spezialisierten und ausgebildeten Menschen zu Einsätzen.
Egal, ob der Einsatzbereich eine schulische Einrichtung, eine Praxis, ein Kindergarten, ein Seniorenzentrum etc. ist - ein Therapiebegleithund sollte in seiner Ausbildung grundsätzliche Dinge lernen, die beispielsweise die Tätigkeit des Therapiehundeführers unterstützen.
Er muss verläßlich, umweltsicher, belastbar sein, sollte Spaß an seiner Tätigkeit und am Umgang mit Menschen haben.
Kriterien, die es zu erfüllen gilt:
- Die durch ein Tier gestützte Therapie hat immer ein vordefiniertes Ziel, welches erreicht werden soll.
- Über die Einsätze, Handlungen, Fortschritte etc. wird genauestens Buch geführt und immer wieder der Erfolg überprüft
- Die Therapie wird je nach Einsatzgebiet von Fachkräften begleitet. Das können Logopäden, Ergotherapeuten, Psychologen, Pädagogen etc. sein, mit denen der ausgebildete Hundeführer während der Therapie zusammenarbeitet.
Allgemeines zur Ausbildung des Therapiebegleithundes
Die Basis der Erziehung eines Therapiebegleithundes ist immer zielgerichtet auf sein späteres Einsatzgebiet.
- von Welpe an:
Wird der Hund von Welpe an als Einsatzhund ausgebildet, so wird er bereits ab diesem Zeitpunkt entsprechend geprägt.
- erwachsener Hund:
hier muss mit einem entsprechenden Test herausgefunden werden, ob der erwachsene Hund alle Kriterien für eine weitere Ausbildung als Therapiebegleithund erfüllen kann.
Voraussetzungen:
Die Grundvoraussetzung für den Einsatz im humanen Therapiebereich sind
- ein freundliches, offenes Wesen
- eine hohe Reizschwelle
- hohe Toleranz gegenüber Alltagsreizen
- hohe Toleranz gegenüber Streß
- Ausgeglichenheit
- eine hervorragende Prägung
- Offenheit und Freude am Menschen
- hoher Kuschelfaktor
- der Hund sollte Berührungen, auch über längere Zeiträume, geduldig über sich ergehen lassen können
- schnelle, etwas grobmotorischere Bewegungen dürfen ihn nicht aus der Ruhe bringen
Deshalb wird die Grundlage seiner Erziehung zielorientiert auf seine spätere Verwendung ausgerichtet. Der angehende Therapiebegleithund wird bereits nach seiner Geburt entsprechend geprägt. Der Welpe wird berührt, gestreichelt, an menschliche Stimmen, Gerüche und tägliche Geräusche gewöhnt. Alle Dinge, die dem Welpen zwischen der dritten und zwölften Woche (auslaufend bis zur 16. Woche) wiederholt gezeigt werden und die ihm regelmäßig beigebracht werden, sind fest in seinem Gedächtnis verankert. Von diesen frühen positiven (aber auch negativen) Erfahrungen profitiert der jetzige Welpe in seinem weiteren Leben
Kann jeder Hund ein Therapiebegleithund werden?
Eine wichtige Eigenschaft, die ein angehender Therapiebegleithund haben muss, ist ein freundliches, gutmütiges und festes Wesen und eine sehr hohe Reizschwelle - und er muss das „Gestreichelt werden“ mögen und kompromisslos akzeptieren.
Dieses Anfassen, Streicheln, Kuscheln in unterschiedlichster Form muss mit dem Welpen von Anfang an geübt werden. Wer nun glaubt, Hunde ließen sich allgemein gerne streicheln, der hat nur bedingt Recht. Das Erdulden von längerem, intensivem Streicheln von Fremdpersonen, das oft ungelenke und vielleicht sogar manchmal fast grobe Anfassen, Tätscheln und Knuffeln muss geübt werden.Daher ist ein guter Gehorsam und eine starke Bindung mit uneingeschränkter Vertrauensbasis zum Hundeführer notwendig.
Mein Hund lässt sich von jedem gerne streicheln – ist er dann schon als Therapiehund geeignet und kann mit mir in Einrichtungen?
Da zur entsprechenden Ausbildung weit mehr Aspekte gehören als das "Sich-berühren-lassen" genügt dies in garkeinem Fall, ist aber eine gute Grundlage zum Ausbildungsbeginn.
Auch der angehende Therapiehundeführer muss viele Dinge beherrschen, so z.B. Konditionierung des Hundes, Ansätze der Humanmedizin, Kynologie, gesetzliche Regelungen, Hygienebestimmung und und und ...
Als verantwortungsvoller Hundeführer sollte es selbstverständlich sein, dass Sie Gefahr von Ihrem Hund abwenden und auch selbst als Team für Andere keine Gefahr darstellen.
Deshalb wird die Grundlage seiner Erziehung zielorientiert auf seine spätere Verwendung ausgerichtet.
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